Dienstag, 19. März 2024

Vorlesetag 2024

Hoppla! Beinahe hätte ich den Termin heuer übersehen, aber Dank einer Frage zum Hochladen der Videos, wurde ich noch rechtzeitig daran erinnert, dass schon wieder ein Jahr vorbei und es wieder Zeit für ein kleines Video ist. 
Heuer lese ich eine Geschichte aus meinem "Fundstücke- Buch". 




Freitag, 15. März 2024

Dunkle Gestalten

Ist das hier ein Treffen der Kapuzenträger? Maria dreht sich einmal um sich selbst. Auch wenn sie nicht lange zu sehen sind, kann sie trotz der Dunkelheit doch zwischen den Büschen diese herumhuschenden Gestalten ausmachen, die alle in schwarze Mäntel mit großen, tief ins Gesicht reichenden Kapuzen gekleidet sind. 
Wirkt irgendwie ein bißchen wie im Kinderfasching, erinnert sie sich an die Zeit, als ihre Tochter noch als Prinzessin, später dann aber als Darth Vader - sie konnte sie einfach nicht dazu bringen, sich zumindest als Darth Moeder auszugeben, zu groß war die Verehrung für diese Filmfigur - auf Faschingsfeiern ging. Achselzuckend geht sie weiter. Vielleicht wieder irgend so eine Socialmedia-Challenge für die man sich verkleiden und Filmchen machen muss. Sie versteht gar nicht, dass die Menschheit so unfähig geworden ist, sich selbst zu beschäftigen und dauernd auf irgendwelche Trends oder eben Online Challenges aufspringen muss. Aber ihr kann es egal sein. Sie hofft nur, dass die Jugendlichen, die hier im Halbdunkeln verstecken spielen, nicht stolpern und sich verletzen. Sie ist nämlich Krankenpflegerin in der Notaufnahmeambulanz im örtlichen Krankenhaus und gerade am Weg zu einer Nachtschicht. Und die würde sie viel lieber strickend und plaudernd mit den anderen Diensthabenden verbringen, als aufgeschlagene Knie oder gar gebrochene Nasen zu verbinden.
Huch! Da steht plötzlich einer dieser dunklen Gestalten mitten am Weg vor ihr. 
Gut, dass ich dich erwische, sagt sie und geht mit großen Schritten auf ihn zu, du scheinst mir ja einer der Älteren hier zu sein. Ihr Gegenüber reagiert zwar nicht, aber das ist sie von Jugendlichen gewöhnt und so spricht sie einfach weiter. 
Hör mal, ihr seid ja alle nicht wirklich praktisch angezogen. Kannst du nicht ein Auge drauf haben, dass sich hier niemand verletzt? Weißt du, diese Umhänge, die ihr da anhabt mögen zwar die eine oder andere Speckrolle gut verbergen und ich weiß, dass viele in eurem Alter Probleme mit der Figur und ihrem Aussehen haben, aber wenn ihr im Wald spielt, wäre es doch wirklich besser, Jeans und Jacken zu tragen. Und nehmt doch einfach Hauben statt dieser Kapuzen, dann seid ihr vom Sichtfeld nicht so eingeschränkt und es passiert nichts. 
Das scheint ihr Gegenüber zu überfordern. Mit langsamen tastenden Schritten geht es ein Stück rückwärts, dreht sich dann um und läuft nach links über die Wiese in Richtung des kleinen Waldes. Dort steht noch so eine Gestalt, scheint auf den zweiten zu warten und dann huschen die beiden in den Schatten und sind nicht mehr zu sehen. Maria lächelt. Auch wenn sie zum Teil schon in Körpern von Erwachsenen stecken, sind es ja doch immer noch Kinder! 

Was war das denn bitte? 
Da stelle ich mich bedrohlich vor eine alleine durch die Dunkelheit spazierende Frau und anstatt, dass sie mit einem Kreischen zur Seite springt, dass ich auf die andere Seite hin wieder verschwinden kann, labert die einfach los? Was soll das heißen, wir seien nicht praktisch angezogen? Speckrollen verbergen?  Himmel noch mal, das ist unsere Uniform! 
Wer glaubt, es sei einfach, eine Dunkle Gestalt zu sein, der täuscht sich gewaltig. Überleg doch mal: wir müssen ständig viel mehr auf unsere Kleidung achten, als Otto Normalverbraucher weil, die muss ja dunkel sein. Also im besten Falle schwarz. Klar ginge auch ein dunkles Blau oder Braun, ein sehr gedecktes Grau oder gar ein gedämpftes Weinrot, aber seien wir doch mal ehrlich, wenn du dir eine dunkle Gestalt vorstellst, denkst du doch auch nicht an ein weinrot-dunkelgrau-blau geschecktes Wesen, sondern an eine schwarz - noch besser tiefschwarz - gekleidete Gestalt. 
Jetzt hat schwarze Kleidung zwar unbestreitbar viele Vorteile, wie zB. die leichtere Kombinierbarkeit mit anderen Schwarzens. Bei den anderen Farben ist das ja immer so eine Sache. Passt der Ton? Beisst sich Jacke und Hose? Aber glaubt nicht, dass es nur ein Schwarz gäbe. 
Und da komme ich schon zum ersten Nachteil: Schwarz bleibt nicht sehr lange schwarz. Es vergraut und hellt auf. Da helfen auch die zahlreichen Spezialwaschmittel nichts dagegen, die auf dem Markt sind. Vielleicht zögern sie das Ergrauen und Aufhellen ein klein wenig hinaus, aber verhindern können sie es nicht. Und dann wird es sichtbar. Die unterschiedlichsten Schwarztöne kommen zum Vorschein. Da gibt es Blauschwarz, Braunschwarz, Grünschwarz und das ganz normale Schwarz, das einfach nur grau wird. Zwar ist bei uns die Tönung der Schwarze nicht ganz so wichtig, da wir ja hauptsächlich im Dunkeln auftreten, aber zuhause sehen wir uns ja doch auch im Spiegel und bei Licht. 
Der zweite Nachteil ist, dass schwarze Kleidung empfindlich auf Verschmutzungen ist. Klar, nicht ganz so schlimm, wie weiß, aber doch! Hast du schon mal eine dunkle Gestalt gesehen, die im Frühling während der Fichten- oder Birkenblüte durch einen Wald oder in der Nähe eines Waldes zu ihrem Wirkungsort gehen muss? Das sieht absolut lächerlich aus. Diese gelben Pollen haften überall und zwar auf Dauer. Die kriegt man weder durch ausschütteln und oft nicht mal durchs Waschen wieder weg. Da hat man das Gefühl bei jedem noch so schwachen Lichtstrahl zu leuchten und das will man als Dunkle Gestalt so gar nicht, führt es doch unser Dasein quasi ad absurdum. 
Ein weiterer "natürlicher Feind" der Dunklen Gestalt ist der Schnee. Dieses kalte weiße Zeugs tritt noch dazu zu unserer Haupteinsatzzeit im Herbst und Winter auf, wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, was uns die Arbeit sehr erleichtert. Im Juni oder Juli hat niemand Lust aufs Herumstreichen, muss man da doch ewig auf seine Einsatzmöglichkeit warten. Ganz ehrlich: um Mitternacht liegen gerade die Älteren unter uns selbst schon gerne im Bett! 
Jedenfalls ist es einfach unmöglich, schwarz gekleidet über verschneite Straßen, Wege und Felder zu gleiten ohne gesehen und erkannt zu werden. Die Hauptaufgabe von uns ist es ja, mit der Dunkelheit so zu verschmelzen, dass wir nur als Schatten wahrgenommen werden. Sonst ist die ganze Wirkung am Arsch! 
Ebenfalls hinderlich ist der Vollmond. Zwar kann der tolle Effekte erzeugen, wenn man genügend Schutz durch sehr eng stehende Häuser, Überdachungen oder einen dichten Wald hat, aber er schränkt unsere Bewegungsfreiheit gewaltig ein, weil wir dann eben alle anderen offenen Gegenden meiden müssen. 
Nun zu unseren Einsatzgebieten. Im Großen und Ganzen geht es fast immer darum, um die Häuser zu ziehen, bemerkt, aber nicht erkannt zu werden. Wir halten uns meistens in dünn besiedelten Gebieten auf und meiden Menschenmassen. Besonders gerne "begleiten" wir Menschen, die alleine unterwegs sind und machen ihre Gehstrecken zu einem ganz besonderen Erlebnis! 
Aber wenn die so überhaupt nicht erschrecken, macht das ganze ehrlich gesagt nur wenig Spaß. Ich glaube, ich muss mir was Neues überlegen.

Sonntag, 25. Februar 2024

Sehen

Sieh an,
da wurden mir doch noch die Augen geöffnet,

denkt sie, als ihr vermeintliches Date mit dem Elekroschocker in der einen und ihrer prall gefüllten Geldbörse in der anderen, davonläuft.

Dienstag, 26. Dezember 2023

Was für eine dämliche Art zu sterben

Was für ein dämlicher Tod, dachte sie bei sich, als sie sah, dass sich ein neben ihr ebenfalls auf den Bus wartender Mann eine Zigarette anzündete. Sie standen unter dem Vordach einer Tankstelle, direkt an der Hinterseite der Zapfsäulen. Kurz überlegte sie, ob vielleicht gar nichts passieren musste, da zerriss eine ohrenbetäubend laute Detonation ihre Trommelfelle und anschließend auch sie, andere Mitwartende und den Verursacher. 

Sonntag, 10. Dezember 2023

Die Geldscheisser

 





Na also, es gibt sie also doch, die Geldscheisser! 
(gefunden auf orf.at, 10.12.2023)

Mittwoch, 15. November 2023

Das Massaker
































Schon bald bereuten Hugo, Sven und Thomas, die Ängste ihres Kumpels nicht ernst genommen zu haben.