Kann frau zu viele Bücher haben? Nein!
Kann frau das Gefühl haben, momentan zu viele Bücher zu kaufen? Ja!
Nicht, dass ich nicht schon des öfteren meiner Bücherkaufsucht zu entsagen versucht und damit für unterschiedlich lange Zeitspannen in meinem Leben auch Erfolg gehabt hätte.
Aber: Es begann (noch in völliger Unwissenheit darüber, was noch auf mich an plötzlich freigewordener Lesezeit auf mich zukommen würde) im Februar dieses Jahres.
Da las ich dieses wunderschöne Büchlein "Seide" von Alessandro Baricco. Ich war begeistert, ich war be- und verzaubert vom Textrhythmus, der mich wie sanfte Meereswellen wohlig hin und herschaukelte. Beglückt von dieser herrlichen Geschichte legte ich das Buch zu den Gelesenen und wollte mehr! Nur woher nehmen?
Dann tat ich etwas, was nicht nur im Nachhinein betrachtet, völlig sinnbefreit war. Da das Büchlein in einer bestimmten Edition aufgelegt worden war, suchte ich nach anderen Büchern eben dieser jenen Edition und kaufte fast alle anderen der damals erschienenen 26 Bände. Die anderen kannte ich entweder schon oder konnte sie nicht über das Antiquariat erstehen, in dem ich die anderen gefunden hatte. Aber immerhin 19 Bände trudelten schon wenige Tage später bei mir ein.
Als erstes las ich dann gleich "Das Glück der anderen" von Stewart O'Nan, was interessanterweise mit dem Beginn der einschneidenden Änderungen im Alltagsleben durch die Corona-Pandemie zusammenfiel. Dieses Buch (HIER eine kurze Inhaltsangabe für die, die es noch nicht kennen und nicht selbst lesen wollen) in Verbindung mit den täglich auf mich einstürzenden Nachrichten, stellte sich als nicht unbedingt stimmungsaufhellend heraus. So war ich froh, die Diphterie nach 234 Seiten beiseite legen und mich wieder anderen Büchern widmen zu können.
Da waren ja noch genügend (hihi) ungelesene Exemplare in meinem Bücherregal. Durch die Ausgangsbeschränkungen hatte ich allerdings wenig Sorge, dass ich diese nicht nach und nach lesen würde. Doch dann kam das wunderbare Literaturhaus Salzburg und organisierte (und tut es noch) jeden Abend eine Live-Lesung über fb. Seit dem 22. März findet täglich um 20 Uhr eine Live-Lesung statt, die ich mir, wenn ich es nicht übersehe, mit Begeisterung anhöre/-sehe. (HIER der Link zur Autorenliste).
Das bedeutet allerdings auch: jedesmal eine Stunde weniger Lesezeit! Neue Autoren, neue Bücher, neue Buchkäufe!!! ("Zum Glück" gab es bei der Buchhandlung bei mir ums Eck auch in der Zeit, in der sie nicht öffnen durfte die Möglichkeit die Bücher online zu bestellen und Abholung wurde dann telefonisch vereinbart.) Mittlerweile habe ich mir schon eine Liste angelegt, welche Autoren ich unbedingt noch lesen möchte und harre der Öffnung der Stadtbibliothek, um zumindest einige davon nur leihweise zu erstehen. Sonst brauche ich bald wieder neue Bücherregale!
Ach herrje, liebe Doris, wie willst Du dieser Bücherflut nur Frau werden? Wahnsinn! Ich habe hier seit einigen Wochen eine Triologie liegen, von der ich gespannt bin, wann ich jemals dazu komme sie zu lesen. Zur Zeit lese ich immerhin an einem Einzelbuch des gleichen Autors.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß und die nötige Zeit (aber das Bloggen hier wie dort dabei bitte nicht vergessen ;-) )
Liebe Grüße
Volker
Lieber Volker,
Löschenda gibt es nur eines: lesen!!! :D
Wenn die Züge bei uns wieder im NOrmaltakt fahren, kann ich die Arbeitsfahrten wieder nutzen, der Fernseher bleibt aus und geputzt wird auich nicht mehr. ;) :O
Also zumindest muss ich keine Angst haben, dass mir der Lesestoff ausgeht. ;)
Was ist denn das für eine Trilogie, die du gerade liest - ich verspreche auch, sie mir nicht zu kaufen, auch wenn sie noch so interessant klingt! :)
Es ist die Triologie der Wendepunkte von Klaus Kordon "Die roten Matrosen", "Mit dem Rücken zur Wand" und "Der erste Frühling". Sie spielen im Berlin nach dem ersten Weltkrieg, während des zweiten Weltkriegs und nach dem zweiten Weltkrieg. Als Berlin-Liebhaber und Interessierten dieser Epochen sind sie für mich eine spannende Lektüre. Aber ich denke nicht, dass ich Dich damit in Kauflaune versetzt :-)))
AntwortenLöschenZur Zeit lese ich von ihm das Buch "Krokodil im Nacken" über eine gescheiterte Flucht aus der DDR und die darauf folgende Inhaftierung durch die Stasi.
Danke, die kannte ich noch nicht! Den Autor auch nicht!! Nachholbedarf!!! Aber keine Sorge, momentan kann ich mich gerade wieder gut beherrschen. ;D
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